Die einen sind morgens am produktivsten, die anderen sind es eher in der Nacht. Würden Sie Ihre Arbeitszeiten nicht viel lieber nach Ihrer inneren Uhr ausrichten? Wissenschaftler halten diese Idee für gar nicht so verkehrt.
Ob man es glaubt oder nicht, die so genannte “innere Uhr” bestimmt so einiges in unserem Leben. Sie bestimmt, ob wir Frühaufsteher oder Nachtaktive sind. Dementsprechend suchen sich auch viele Menschen ihre Berufe aus, dies zumindest, behauptet Dr. Thomas Kantermann, Chronbiologe an der Universität Groningen. Die innere Uhr bestimmt unseren Stoffwechsel und den Schlaf-Wach-Rhythmus. Zwar ist ihr Takt angeboren, dieser variiert allerdings innerhalb des Lebenszyklus. Während der Pubertät verändert sich dieser Rythmus, pendelt sich aber in den folgenden Jahren wieder auf das bekannte Muster ein.
Laut Kantermann ist der ideale Weg für einen produktiven Tag, morgens ohne Wecker aufzustehen und wichtige Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern, in die eigenen, leistungsstarken Tagesphasen zu verlegen. Außerdem solle man dem Beispiel in den USA folgen und Prüfungen in der Schule auf den Mittag verlegen. Leider arbeiten die meisten Menschen, vor allem Feuerwehrleute, Ärzte, medizinisches Fachpersonal oder Polizei, gegen ihren inneren Ryhtmus. Die Konsequenz davon: die Gesundheit dieser Arbeiter wird gefährdet. Besonders bei Schichtarbeitern sei das Gesundheitsrisiko, für die meisten Krankheitsbilder, von Schlafproblemen, über Herz- Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs, hoch.
Welcher Chronotyp sind Sie?
Allerdings kann man auf einige Schichtdienste, wie z.B. im öffentlichen Nahverkehr, nicht verzichten. Um möglichst mitarbeiterfreundliche Arbeitspläne zu gestalten, bieten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich eine Schicht, die am besten zu ihrem Rhythmus passt, auszuwählen. Zwar bedarf diese Art der Dienstplanung viel mehr Aufwand, allerdings lohnt es sich, da die Mitarbeiter zu ihren Wunschzeiten arbeiten dürfen. Auch Kantermann ist der Meinung, dass man trotz des Aufwandes und der Umstellung, sich dennoch für flexible Arbeitszeiten entscheiden sollten, da Arbeitgeber deutlich davon profitieren würden.
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