Arbeitsort: Virtuelle Firma ohne Büro wird Normalität

Einer Umfrage unter 100 Personalverantwortlichen zufolge, wird das Büro als Arbeitsplatz in der nahen Zukunft aufgelöst. Der Trend der Flexibilisierung betrifft nicht nur die Arbeitszeit sondern auch den Arbeitsort. (Foto: StockSnap)

Flexibilisierung betrifft nicht nur die Arbeitszeit. Dank moderner Medien und Digitalisierung kann der Trend der Flexibilisierung auf den Arbeitsort von Beschäftigten ausgeweitet werden. Einer Studie zufolge erwartet jeder zweite Personalverantwortlicher, dass Buroräume in der nahen Zukunft „virtualisiert“ werden.

Die virtuelle Firma ohne eigene Büroräume wird binnen einer Dekade zur Realität werden, sagt die aktuelle Studie „New Work“ der BWA Akademie voraus. Die BWA Akademie ist ein Dienstleister für Personalentwicklung. So gab unter 100 Personalverantwortlichen aus der deutschen Wirtschaft beinahe die Hälfte an, in weniger als zehn Jahren die „Auflösung von Büroraum“ auf breiter Front zu erwarten. Zieht man den Zeitraum auf 15 Jahre, so liegt der Anteil derjenigen, die „Virtualisierung“ des Büroraums erwarten bei 85 Prozent. Lediglich zwei Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass es „niemals“ so weit kommen wird.

 

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„Bei Büroarbeitsplätzen hat der Trend zur Flexibilisierung nicht nur bei den Arbeitszeiten, sondern auch beim Arbeitsort längst begonnen“, erklärt Harald Müller, Geschäftsführer der BWA Akademie. Das hat laut BWA-Studie gute Gründe: 81 Prozent der Personalverantwortlichen gehen von einer höheren Kreativität der Beschäftigten außerhalb des Büros und 68 Prozent von einer steigenden Zufriedenheit und Produktivität aus, wenn die Arbeitnehmer zu Hause, im Café oder unterwegs arbeiten können. „Es wird höchste Zeit, dass vor allem die Personalabteilungen kluge Antworten auf die Fragen finden, die sich stellen, wenn das Gros der Arbeitnehmer nicht mehr im Büro greifbar sein wird“, betont Müller.

Virtuelle Teams sind anders

Einen Schlüssel dazu stellen virtuelle Teams dar. Sie arbeiten zeitlich befristet oder gelegentlich dauerhaft mit gemeinsamen Zielen an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten und über regionale, nationale oder Unternehmensgrenzen hinweg zusammen. Dabei werde häufig über moderne Medien kommuniziert.

Hinzu kommt, dass sich neben „klassischen Firmen“ immer mehr lose und projektbezogene Arbeitsgemeinschaften zusammenfinden, die zunehmend in Wettbewerb zu herkömmlichen Unternehmen treten. Als einen Indikator hierfür sehen die Autoren im Anstieg der „Coworking Spaces“. Gab es im Jahr 2010 gerade einmal 600 Anbieter von Coworking-Spaces ist diese Zahl 2016 auf über 16.000 Anbieter gewachsen – weltweit wohlgemerkt. Bis 2018 erwarten Experten eine Verdoppelung auf 37.000 Coworking-Anbieter. Deutschland spielt dabei ganz vorne mit und steht nach den USA auf dem zweiten Platz. „Klassische Unternehmen können von der Situation der Coworking Spaces durchaus lernen“, betont Müller.

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