Zukunft des Lernens: Vorratswissen taugt nicht mehr

Lernen funktioniert in der Digitalisierung anders, ist Prof. August-Wilhelm Scheer überzeugt und fordert eine moderne Wissensvermittlung - nicht nur in der Schule und Universität. (Foto: libellule789)

Die Digitalisierung verändert alles – auch das Aneignen von Wissen. Dies betrifft nicht nur das Bildungssystem und die Schüler, sondern im hohen Maße auch Unternehmen. Darauf müssen Unternehmen reagieren, findet der Bildungsexperte Prof. August-Wilhelm Scheer. Das Vorratswissen, wie es Menschen vermittelt wird, hat ausgedient.

Das Aneignen von „Vorratswissen“, wie es seit Jahrhunderten in der Schule praktiziert wird, taugt nur noch für das notwendige Grundlagenwissen und nicht mehr für unsere komplexer gewordene Welt. So revolutioniert die Digitale Transformation auch das Lernen, sagt Professor Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, einer der renommiertesten Bildungsexperten Deutschlands.

 

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„Moderne Wissensvermittlung muss situativ, personalisiert und dynamisch-adaptiv erfolgen“, sagt Prof. Scheer. Seine aktuellen Thesen zur Zukunft des Lernens machen deutlich, wie wichtig Tools zur Erschließung des Bedarfswissens künftig sein werden. „Wissen pauken und horten gilt nicht mehr“, führt Professor Scheer weiter an. Zwar werden in den Schulen, an Berufsschulen und Universitäten auch Techniken, soziale Fähigkeiten, Sprachen und analytische Fertigkeiten vermittelt. Diese bleiben Grundvoraussetzung für den späteren Beruf. Darüber hinaus sei ein Umdenken in Bezug auf das Lernen für dringend erforderlich: Was über das Grundlagenwissen hinausgeht, wird sich in den Bedarfsbereich verlagern.

Ängste durch Begeisterung ersetzen

Die jüngeren Generationen nutzen digitale Möglichkeiten bereits ganz natürlich: Informationen, die man braucht, werden kurzerhand gegoogelt. Wichtig ist laut Prof. Scheer Ängste des Menschen durch Begeisterung zu ersetzen und Fertigkeiten zu erwerben, mit der Veränderung umzugehen. Der Visionär auf dem Gebiet der digitalen Bildung stellt klar, dass Digitalisierung keine Gefahr ist, sondern die Arbeitswelt bereichert und erleichtert. Auch der öffentliche Bildungssektor muss nach Meinung von Prof. Scheer endlich nachziehen. Universitäten könnten mit ihren Absolventen einen postgraduierten Bildungsvertrag unterschiedlicher Dauer bis hin zu lebenslang abschließen. Für praktische Übungen kommen die Absolventen auf virtuellen Plattformen zusammen. (imc ag/workplace innovation)

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