Bundestag: Coworking Space für Bundestagsabgeordnete

Aus der Not eine Tugend machen. Nach diesem Leitsatz hat die FDP in der eigenen Parteizentrale ein Coworking Space für die eigenen Bundestagsabgeordneten geschaffen, weil der Bundestag Platzproblemen hat. (Foto: cocoparisienne)

Am Ende sind es genau 709 Bundestagsabgeordnete geworden. Damit ist der deutsche Bundestag das zweitgrößte Parlament der Welt – nach China und vor Indonesien. Zumindest für eine Übergangszeit bereitet ein solches Parlament Platzprobleme. Die FDP überbrückt diese Zeit mit einer pfiffigen Idee: in der Parteizentrale hat sie ein Coworking Space für die neuen Bundestagsabgeordneten geschaffen.

Rund 40 Tage sind vergangen seit Bürgerinnen und Bürger aufgerufen wurden, bei der Bundestagswahl ihre Stimme abzugeben. Herausgekommen ist das größte Parlament in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Interessanter Fakt: keine andere westliche Demokratie bietet ein so großes Parlament. 598 Bundestagsabgeordnete sollten im Plenarsaal Platz nehmen. Am Ende sind es 709 Bundestagsabgeordnete geworden.

 

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Ist das Reichstagsgebäude auf diese Menge ausreichend vorbereitet? Dass der Plenarsaal für mehr als 1.260 Personen Platz bietet, demonstriert die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt. Gibt es aber genug Büro- und Sitzungsräume? Diese Frage stellt sich im Besonderen für die Mitglieder AfD-Fraktion und der FDP-Fraktion. Die einen sind neu in den Bundestag eingezogen, die anderen sind nach der Wahlschlappe 2013 wieder eingezogen.

Vor allem die FDP geht neue Wege: die im März 2017 nach Dietrich Genscher umbenannte Parteizentrale der FDP hat für ihre Bundestagsabgeordneten ein Coworking Space eingerichtet. „FDSpace“ nennen sie das Großraumbüro, das – zumindest übergangsweise – den Abgeordneten Platz bieten soll, um sich auf die neue Legislaturperiode vorzubereiten. Für die FDP selbst passt dieser Schritt in das neue Selbstbild als Digitalisierungs-Partei.

FDSpace, Coworking als Übergangslösung

Mit „Digitalisierung first, Bedenken second“ haben die Liberalen im Wahlkampf polarisiert, aber sich damit als Partei für Startups etabliert.  “Wir müssen den Menschen die Angst vor dem Wandel nehmen, den die Digitalisierung bringt“, sagt Mario Brandenburg, der frisch in den Bundestag eingezogen ist. Für ihn scheint selbstverständlich zu sein, dass das Coworking-Prinzip zur FDP passt. „Wer, außer den Freien Demokraten, hat das schon?“, fragt Brandenburg im Online-Magazin der Liberalen mit Blick auf FDSpace.

Bald dürften neuen Büros im Elisabeth-Lüders-Haus fertig sein. 300 Büroräume sind dort im Entstehen. Die Bundestagsverwaltung macht sich daher wenig Sorgen in Sachen Platzprobleme, so eine Auskunft auf die Anfrage des Bayrischen Rundfunks. Durch Verwaltungsumzüge und Erschließung bisher leerstehender Büroräume soll dem zweitgrößten Parlament der Welt genug Platz gemacht werden, damit es seine Arbeit aufnehmen kann.

 

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